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Das Konzept

Im Verlauf der langjährigen Mitarbeit bayerischer Schulen in den SINUS-Programmen entstand ein Konzept für Lehrerfortbildung, das sich außerordentlich bewährt hat.
Schlüsselkomponenten unseres Ansatzes sind:

SINUS Bayern ist ein Unterstützungsangebot für Lehrerinnen und Lehrer der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer, die ihren Unterricht so weiterentwickeln möchten, dass die Schülerinnen und Schüler „erfolgreicher, nachhaltiger und zugleich motivierter und mit mehr Freude lernen“ [1]. Eine Veränderung von Unterricht kann nur gelingen, wenn sie von den Betroffenen selbst getragen wird. Geeignete Rahmenbedingungen müssen diesen Prozess unterstützen. SINUS Bayern bietet das organisatorische Umfeld für die Zusammenarbeit von Teams aus Lehrkräften benachbarter Schulen in den SINUS-Schulgruppen. Inhaltliche und methodische Anregungen werden bei den Schulgruppentreffen durch die Moderatorinnen und Moderatoren und im Rahmen von zentralen Fortbildungsveranstaltungen durch Experten aus Fachdidaktik und Lehr-Lern-Forschung gegeben.

[1] aus dem Vorwort von "Weiterentwicklung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts" (2002)

Seit SINUS gehen wir von der Kompetenz der Lehrkräfte aus, deshalb spielt deren Expertenwissen bei Planung und Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen eine zentrale Rolle. Die Schwerpunktthemen des Programms bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Hilfen, um an selbst wahrgenommenen Problemen ihres Unterrichts anzusetzen. Ohne auf Bewährtes zu verzichten, werden neue Wege erprobt und das Repertoire erweitert.

Die Schulgruppen werden von in der SINUS-Arbeit erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren betreut, die sich, u. a. in bundesweiten und regionalen Fortbildungen, mit den Schwerpunkten (den Modulen) des Programms vertraut gemacht haben. Da sie die vorgestellten Ideen im eigenen Unterricht erfolgreich angewandt und erprobt haben, können Sie diese aus erster Hand vermitteln. Durch die Vorstellung gelungener Beispiele und Konzepte geben sie den Teilnehmern Anregungen, die diese in den eigenen Unterricht einfließen lassen können. Die Zusammenarbeit von jeweils zwei Moderatoren als Tandem hat sich sehr bewährt und dient sowohl der gegenseitigen Unterstützung als auch der Erweiterung des Angebots.

Eine zentrale Rolle in der SINUS-Arbeit spielt die Kooperation innerhalb der Fachschaften. Dazu gehören z. B. die gemeinsame Unterrichtsplanung in Jahrgangsstufenteams, das regelmäßige Gespräch über den Unterricht, gegenseitige Hospitationen und der Austausch von Materialien. Dies gelingt besonders gut, wenn möglichst große Teile von Fachschaften teilnehmen. Zum Austausch über die eigene Schule hinaus dienen zentrale Tagungen sowie über das Internet nutzbare Austauschforen.

Die aus ca. 15 bis 25 Teilnehmern bestehenden Schulgruppen treffen sich zwei- bis viermal pro Schuljahr an jeweils einer der Schulen. Die Moderatorinnen und Moderatoren bringen Ideen in Form von Impulsreferaten und Workshops in die Gruppe ein. Im Mittelpunkt der Treffen steht, nach der Festlegung der Handlungsfelder und Ziele, die gemeinsame Arbeit an konkreten Konzepten, die dann zeitnah im Unterricht eingesetzt werden. Fester Bestandteil der darauf folgenden Schulgruppentreffen ist die Reflexion über die Erfahrungen mit den neuen Konzepten. Häufig führt dies zu einer Weiterentwicklung der Konzepte mit erneuter Erprobung und Bewertung.

Weitere methodisch-didaktische Anregungen erhalten die teilnehmenden Lehrkräfte bei den jährlich stattfindenden zentralen Tagungen. Hier stellen renommierte Referentinnen und Referenten, u. a. Professorinnen und Professoren von Didaktik- und Pädagogik-Lehrstühlen, neue unterrichtsrelevante Entwicklungen vor. Zusätzlich werden über das Internet didaktische Materialien (Modulbeschreibungen, Erläuterungen, Unterrichtsbeispiele) zur Verfügung gestellt.

Angestrebt wird ein kontinuierlicher, breit wirksamer Veränderungsprozess. Ausgehend von eigenen Stärken soll Neues in den Unterricht integriert werden, ohne auf Bewährtes zu verzichten. Die Erfahrung zeigt, dass durch Innovationsprozesse, die durch die Betroffenen selbst getragen werden, eine neue Sichtweise von gelingendem Unterricht entsteht und eine nachhaltige Qualitätsentwicklung in Gang kommt.